Für das Eigene gehen
Bereits als Kind habe ich davon geträumt, eine eigene Zeitung herauszubringen. Lange habe ich dabei an eine Tageszeitung gedacht. Doch mit der Zeit habe ich gemerkt, dass mich viele Zeitschriften und Zeitungen zwar anfüllen, aber nicht wirklich erfüllen. Dass ich mich nach dem Lesen oft überall, aber nicht mehr verbunden mit mir fühle.
So ist die Idee zum Magazin Verbundensein entstanden. Einem Magazin, das neben seinen Artikeln dazu einlädt, es auch einfach nur mal in den Händen zu halten, die großformatigen Naturfotografien anzuschauen, die Inspirationen in den Körper sinken zu lassen. Eines, das dazu einlädt, die Verbindung mit sich selbst wieder bewusst zu spüren und von hier aus in Verbindung zu gehen mit den Menschen um uns und einem größeren Ganzen.
Es ist übrigens auch ein Magazin, das ganz ohne Werbung auskommt. Druckkosten und Gestaltungskosten der Grafikerin konnten über eine Crowdfundingkampagne finanziert werden – so wurde dies möglich.
Ein echtes Herzenswegprojekt
Und: Das Magazin Verbundensein ist ein echtes Herzenswegprojekt. Als ich 2016 bei einer ganzheitlich arbeitenden Unternehmensberaterin war und ihr von dem Kindheitswunsch einer eigenen Zeitung erzählte, der im Laufe unserer Zusammenarbeit wiederaufgetaucht war, sagte sie: »Mach doch lieber was mit online, Print liest doch eh keiner mehr und kauft auch keiner mehr.« Erst war ich überrascht bis schockiert, hatte ich doch gerade bei ihr mit Unterstützung gerechnet. Dann dachte ich: Jetzt erst recht!
Zurück von diesem Termin, habe ich 48 leere Seiten an die Wand in meinem Seminar- und Coachingraum gehängt, um einfach anzufangen. Ich wusste nicht, was Thema oder Inhalt des Magazins sein sollte. Die 48 Seiten waren auch eine Wahl aus dem Bauch heraus. Ich spürte nur diese Sehnsucht, diesen Ruf in mir – und folgte.
Über die nächsten Monate hinweg füllten sich die zuvor leeren Seiten an der Wand immer mehr: erste Texte entstanden, Fotografien kamen hinzu, irgendwann stand der Titel des Magazins. So hing es hier, das Magazin in Rohfassung, bis es – mit einer Stückzahl von 2.000, eine halbe Tonne schwer – im Sommer 2017 bei mir gedruckt und fertig eintraf.
Organisches Wachsen – zyklisches Arbeiten
Wann denn die nächste Ausgabe erscheine – das war gleich wenige Tage nach Erscheinen die Frage, die ich am häufigsten hörte. Bereits zu Beginn des Projektes hatte ich mitgeteilt, dass ich erst einmal eine Ausgabe machen würde (für die Verwirklichung meines Kindheitswunsches für mich absolut ausreichend, wie ich merkte) und schauen wollte, ob und wie das Magazin organisch wachsen würde.
Denn ich merkte: Das, was wir hier gemeinsam geschaffen hatten mit Texten, Fotografien und mehr, ließ sich nicht mal eben »machen«. Es war entstanden, in seiner Kraft, Größe und Schönheit, weil es einfach reif war. So erlebte ich auch den Entstehungsprozess: die Texte, die Fotografien, das Thema – alles fügte sich nach und nach ganz selbstverständlich zusammen.
Diesem Weg mag ich weiter folgen. Lauschen auf das, was jetzt dran ist. Weil ich weiß, dass das die Projekte sind, die wirklich wertvoll sind, stehen sie doch im Einklang mit mir und meinem Weg. Weil ich weiß, dass es dann leicht geht – allen Hindernissen zu trotz. Dass ich dann darauf vertrauen kann, dass mir die Unterstützung, die ich brauche, von allen Seiten und aus mir heraus zuwächst.
So gibt es bislang eine Ausgabe des Magazins Verbundensein. Das ist wunderbar. Denn aktuell arbeite ich an einem neuen Buch, das jetzt in die Welt will. Und Susanne Broos vom Irdana Verlag und ich – das sei schon einmal verraten – haben bereits ein Magazin (und Magazinthema) in Herz und Kopf, das wir 2019 gemeinsam angehen wollen. Ich freue mich drauf! Und bin dankbar für dieses so organische, zyklische Gehen, Wachsen und In-die-Welt-bringen von Neuem auf diesem Weg.
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